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GESCHICHTE

Michelle Howard ist ein aktives Mitglied bei wirmachendas.jetzt, ursprünglich ein Netz von 100 Frauen aus Kunst, Wissenschaft und öffentlichem Leben, mittlerweile eine wachsende Allianz diverser Initiativen, Einzelner und Institutionen, vereint durch das Ziel, sich der Herausforderung weltweiter Migration auf humane und kompetente Weise anzunehmen. Als Tania Singer, Direktorin der Abteilung für Soziale Neurowissenschaft am Max Planck Institut, mit ihr über die enormen Belastungen von Menschen, die gezwungen sind, gemeinsam, in großer Anzahl und ohne Privatsphäre zusammenzuleben – so, wie viele Geflüchtete momentan unterkommen – sprach, erkannte sie, dass sie mit ihren Fähigkeiten dabei helfen kann, diese Form von Leiden zu erleichtern. Weitere Untersuchungen, Besuche in Unterkünften und Gespräche mit Geflüchteten machten klar, dass der erhöhte Lärmpegel eine weitere Quelle des Leidens war.
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"eine wachsende Allianz diverser Initiativen, Einzelner und Institutionen, vereint durch das Ziel, sich der Herausforderung weltweiter Migration auf humane und kompetente Weise anzunehmen."
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"eine wachsende Allianz diverser Initiativen, Einzelner und Institutionen, vereint durch das Ziel, sich der Herausforderung weltweiter Migration auf humane und kompetente Weise anzunehmen."
Der Philosoph Alain de Botton schreibt in „Glück und Architektur dass „der Glaube an die Bedeutung der Architektur auf der Ansicht beruht, dass, mit allen Vor- und Nachteilen, wir unterschiedliche Leute an unterschiedlichen Orten sind – und auf der Überzeugnung, dass es die Aufgabe der Architektur ist, uns zu veranschaulichen, wer wird idealerweise sein sollten.“ Mit diesen Gedanken im Kopf war Michelle entschlosse, würdevolle, schöne, private, sicht- und lärmgeschützte Räume zu entwickeln, die günstig und einfach auf- und abzubauen sind und kurzfristig in den Unterkünften eingesetzt werden können.
Michelle ist Professorin der Plattform Konstruktion, Material und Technologie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sie arbeitet mit ihren Studierenden gerne an Architektur im 1:1-Maßstab. Die meiste Zeit bauen sie großmaßstäbliche Objekte in den diversen Werkstätten der Akademie. Ende November 2015 haben zwei von Michelle betreute Studierende, Nikola Znaor und Benjamin Grabherr, ihre Abschlussarbeiten präsentiert. Im Anschluss fragte Michelle sie, ob sie mit ihr gemeinsam an diesem neuen Projekt arbeiten wollen. Sie stimmten unverzüglich zu und, nach ein wenig Erholung von den Strapazen der Abschlussarbeit, begannen mit der tatsächlichen Arbeit im Dezember. Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie, unterstützte das Projekt und gestattete unbeschränkten Zugang zu den Werkstätten. Die  vorbereiteten Skizzen von Michelle wurden schnell zu 1:1-Prototypen.
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"Michelle ist Professorin der Plattform Konstruktion, Material und Technologie an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Sie arbeitet mit ihren Studierenden gerne an Architektur im 1:1-Maßstab."
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"...Materialien, die uns aus dem Alltag ge-bräuchlich sind – Schnur, Klettband, Stoff und Wellpappe."
​Von Beginn an wurden folgende Prinzipien festgelegt:
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  • Wir benutzen Materialien, die uns aus dem Alltag ge-bräuchlich sind – Schnur, Klettband, Stoff und Wellpappe (wir haben alle als Kinder Kartonhäuser gebaut)
  • Zwei Personen, ohne besondere Kenntnisse,  sollen in der Lage sein, den Raum innerhalb einer Stunde aufzubauen, ihn noch schneller wieder abzubauen, einfach und in kompakter Form zu verstauen, herumzutragen und wiederaufzubauen.
  • Die Räume sollen zahlreiche Möglichkeiten zur Adaption, Veränderung und Personalisierung bieten.
  • Sie sollen würdevoll, schön und privat sein, visuell und akustisch geschützt, und, natürlich günstig.
In der Zwischenzeit arbeiteten andere Mitglieder von wirmachendas.jetzt, im Besonderen Annika Reich und Heike Melba Fendel, daran, ein Treffen mit dem Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, und Dieter Glietsch, dem kürzlich ernannten Flüchtlingskoordinator der Stadt,zu organisieren. Das Treffen fand am 11. Dezember statt. Wir mussten also in weniger als zwei Wochen ein Dossier mit unseren Ideen und ersten Prototypen erstellen. fourteenwalls,  zu dieser Zeit noch namenlos, wurde neben den anderen Interessen der Gruppe präsentiert. Das Gespräch war von außerordentlichem Wert für uns, zu einem frühen Zeitpunkt erlangten wir Informationen über die Anforderungen, die von Seiten der Behörden an die Räume gestellt wurden. Ein weiterer Termin mit Herrn Glietsch am 16. Dezember ermöglichte uns, Fragen in Bezug auf Sichterheits- und Brandschutzanforderungen zu klären. Am 21. Dezember war klar, dass die Elemente des Prototyps die Eigenschaften der Brandschutzklasse B1  - schwerentflammbar - erfüllen müssen.
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"Am 21. Dezember war klar, dass die Elemente des Prototyps die Eigenschaften der Brandschutzklasse B1  - schwerentflammbar - erfüllen müssen."
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"Bernhard Schinner, der Fabriksmanager, interessierte sich für unser Projekt und machte das Angebot, Prototypen mit ihrem Material zu bauen, wenn wir Ihnen eine Vorlage dazu liefern können."
Eine fieberhafte Suche nach B1-Versionen der von uns gebrauchten Materialien folgte. Dies war sehr schwierig, da die meisten Materialien, die derzeit die Anforderungen erfüllen, hier vor allem auch Wellpappe, imprägniert und so nicht dauerhaft schwerentflammbar sind – und dazu nicht recyclebar. Glücklicherweise machten wir am 22. Dezember 2015 die Bekanntschaft mit Auerswalde Wellpappe, einer auf Wellpappe spezialisierten Firma, die eine komplett neue Art von dauerhaft schwerentflammbarer Wellpappe entwickelt haben. Bernhard Schinner, der Fabriksmanager, interessierte sich für unser Projekt und machte das Angebot, Prototypen mit ihrem Material zu bauen, wenn wir Ihnen eine Vorlage dazu liefern können. Die ersten B1-Prototypen entstanden am 5. Januar 2016, kurz nach Weihnachten. Nach weiterer Suche fanden wir auch Schnüre, Klettbänder und Stoff aus B1-Material, alle durch ein Zertifikat bestätigt. Ende Januar 2016 war es uns möglich, das neue System der Stadt zu präsentieren.
In der Zwischenzeit organisierte Luzia Braun, auch Teil von wirmachendas.jetzt, die Gestaltung einer Fernsehdokumentation für die Sendung Aspekte auf ZDF über die Projekte der Allianz. Ausstrahlungstermin war der 29. Januar, unser Projekt war Teil der Dokumentation. Also musste der Prototyp so weit entwickelt sein, dass wir während der Dreharbeiten am 22. Januar zwei Räume aufbauen konnten. Dank Auerswalde Wellpappe, die Material für die Elemente gratis zur Verfügung stellten, und Eva Blimlinger wurden die Räume für das Filmteam in einem prominenten Ausstellungsraum der Akademie errichtet und  blieben dort während des Rundgangs. Dies ermöglichte uns das Knüpfen von weiteren Kontakten mit Zuständigen in Wien.
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"Dank Auerswalde Wellpappe, die Material für die Elemente gratis zur Verfügung stellten, und Eva Blimlinger wurden die Räume für das Filmteam in einem prominenten Ausstellungsraum der Akademie errichtet und  blieben dort während des Rundgangs."
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"...gab es weitere Anforderungen an unseren Prototypen. Die Räume sollten höher und größer werden, die Wellpappe sollte bis an die Grenzen der Stabilität und seiner Größe ausgereizt werden."
Am 8. Februar 2016 trafen wir uns mit Vertretern der Behörde, die für die Behausung von Geflüchteten in Berlin zuständig ist. Wir diskutierten Möglichkeiten, unseren Vorschlag einzusetzen. Hierzu gab es weitere Anforderungen an unseren Prototypen. Die Räume sollten höher und größer werden, die Wellpappe sollte bis an die Grenzen der Stabilität und seiner Größe ausgereizt werden. Diese Herausforderung schätzten wir als Architekten. Die richtige Hürde war es, zu erreichen, dass man die Räume als ein SYSTEM von einem einzigen Hersteller kaufen konnte – eine Vorgabe für einen möglichen Einsatz. Wie sollten wir in so kurzer Zeit eine Herstellerfirma gründen (wir wollten die Räume sofort einsetzen, wo sie gebraucht werden)? Wie konnten wir garantieren, dass die Räume für Menschen genutzt werden, die sie brauchen und nicht zum Hipster Spielzeug werden? Wie gründet man ein Unternehmen überhaupt?
Wir brauchten wieder ein mal neues Sachwissen, wir benötigten organisatorisches Talent, welches wir in Anne Ellinghaus fanden, und wir brauchten einen Social Entrepreneur. Hierbei konnte uns Tania Singer ein weiteres mal und stellte uns Hans Reitz, den Gründer von Grameen Creative Lab und eine führende Perönlichkeit im Bereich Social Business in Deutschland, vor. Wir trafen Hans am 22. Februar. Glücklicherweise war er von unserem Projekt überzeugt und versprach, uns zu helfen. Am 24. März, nachdem wir die technischen Anforderungen an unser Projekt – mittlerweile fourteenwalls benannt (ein System braucht einen Namen!) -  bewältigt und die Behörden informiert hatten, wurden wir eingeladen, ein Angebot für die Ausstattung einer Sporthalle im Süden Berlins abzugeben. Durch die Hilfe und in Kooperation mit Hans Reitz und seinem fantastischen Team bei Grameen Creative Labs stellten wir dieses Angebot am 15. April 2016. Fortsetzung folgt...
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"...nachdem wir die technischen Anforderungen an unser Projekt – mittlerweile fourteenwalls benannt (ein System braucht einen Namen!) -  bewältigt und die Behörden informiert hatten, wurden wir eingeladen, ein Angebot für die Ausstattung einer Sporthalle im Süden Berlins abzugeben."
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